PopVriend Seeds in Andijk
Eintauchen in die Gemüsewelt
Seit der Akquise 2019 fließen bei PopVriend Seeds wichtige Synergien in der neuesten Business Unit von KWS zusammen: Know-how aus unserer Wissenschaft und langjährige Erfahrung in der Gemüsesaatgutzüchtung aus den Niederlanden. Jedes Jahr im September richtet der holländische Teil unserer KWS Familie das PopFest aus.
Morgens, 9 Uhr, in Andijk: Hinter dem Deich beginnt direkt das Ijsselmeer, rechts am Straßenrand weist ein farbenfrohes Schild den Weg zum PopFest. Direkt daneben, im Gewächshaus, das normalerweise für Züchtungsaktivitäten genutzt wird, finden sich bereits die ersten Besuchergruppen ein. Für die Open Days verwandelt es sich jedes Jahr in einen Erlebnisort: Besucherinnen und Besucher können so nicht nur die neuesten Gemüsesorten und Innovationen auf den Feldern entdecken, sondern auch zum Mittagessen bleiben und eine Pita mit PopVriend Gemüse oder einen Rote-Beete-Muffin genießen.
„Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden ein vollumfängliches Erlebnis bieten“, erklärt Merel Kors aus dem Marketingteam, die das Event organisiert hat. „PopVriend konzentriert sich nur auf vier Kulturen, und innerhalb dieser wollen wir der am stärksten spezialisierte Partner in der Branche sein. In der Praxis heißt das, die ganze Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu berücksichtigen und zu inspirieren.“ Bereits im Mai beginnen die Vorbereitungen für das PopFest: Im Projektteam wird entschieden, welche neuen Ideen Eingang finden, je nach Rückmeldung der Kundenbetreuerinnen und -betreuer aus den Märkten.
Nur 21 Tage von der Aussaat bis zur Ernte
„Wir wollen wirklich mit unseren Besucherinnen und Besuchern direkt ins Gespräch kommen, um über ihre Herausforderungen bei der täglichen Arbeit zu sprechen – so lassen sich viele Bedürfnisse und Wünsche für unser Gemüsesaatgut direkt erkennen“, erzählt Jacco Kaarsemaker, Head of Marketing and Communications in der Business Unit Gemüse. „Die Wertschöpfungskette für Gemüse verändert sich in rasantem Tempo – neben agronomischen Merkmalen, die beispielsweise durch den Klimawandel, Nachhaltigkeit und Effizienz bedingt sind, geht es auch um Eigenschaften wie Geschmack, Komfort und Attraktivität. Es ist sehr wichtig zu wissen, was Verbraucherinnen und Verbraucher wollen: Denn täglich essen Millionen von Menschen weltweit unsere Produkte.“
Je nach Land und Kundeninteressen sind die Vorlieben der Gäste unterschiedlich – das zeigt sich allein schon an den verschiedenen Spinatsorten, die rund um das Gewächshaus auf den Feldern stehen. Während in den USA beispielsweise der junge Spinat (Baby Leaf) beliebt ist, wird in Asien im Winter bevorzugt der Blattspinat (Bunching Spinach) mit seinen typischen roten Wurzeln konsumiert. „Spinat ist ein sehr dynamisches Gemüse“, erklärt Johan Rijk, Senior Spinach Breeder. „Beim jungen Spinat vergehen beispielsweise nur 21 Tage von der Aussaat bis zur Ernte. Unsere Landwirtinnen und Landwirte müssen wöchentlich Supermärkte beliefern und säen daher jede Woche neue Varianten aus, die wir entwickeln. Diese sind an die Jahreszeiten und beispielsweise die Lichtverhältnisse angepasst.“
„Spinat ist ein sehr dynamisches Gemüse.“
Johan Rijk
Auch die gesamte Anbaukette ist bei Spinat unterschiedlich: So sorgen in den USA lediglich zwanzig Anbauer für neunzig Prozent des Spinatanbaus. „Mein Ziel ist es, ein resistentes und stabiles Produkt für unsere Partner zu züchten, damit sie sich im Alltag darauf verlassen können“, so Johan Rijk. „Das ist es, was mich antreibt. Als Züchter ist der Kundenkontakt extrem wertvoll. Man muss wirklich direkt den Kontakt suchen, um für die Zukunft noch bessere Lösungen zu finden.“ Hinter dem Gewächshaus erstreckt sich das größte Versuchsfeld für Spinat weltweit, daneben wachsen auch Bohnen, Mangold und Rote Beete. Für Letztere nutzen die Kolleginnen und Kollegen von PopVriend Ergebnisse aus der etablierten KWS Zuckerrübenforschung, um eine neue Rizomania-Toleranz in Rote Beete zu implementieren.
Marktführer
„Wir sind Marktführer in einer limitierten Auswahl an Kulturarten, was uns die Möglichkeit gibt, uns intensiv auf die Entscheidungsträger in unserer Wertschöpfungskette zu fokussieren“, sagt Jacco Kaarsemaker. „Deshalb sind unsere Kundenbetreuer nicht nach Regionen oder Ländern organisiert, sondern arbeiten in acht verschiedenen spezialisierten Kundenteams zusammen. So kann ein Wissensaustausch über die gleiche Art von Kundinnen und Kunden stattfinden, der es uns ermöglicht, neue und vielfältige Lösungen schneller und effektiver auf den Markt zu bringen.“
Hier wird das Team von René van Meijel aktiv. Als Global Customer Team Lead Baby Leaf NAFTA sowie Europa und Ozeanien kümmert er sich nicht um diese einzelne, sondern ebenfalls um die globale Wertschöpfungskette für Rote Beete: „Das PopFest nutzen wir, um übergreifende Konzepte vorzustellen, wie Spinach 365. Durch unser breites Spinatsortenportfolio können wir beispielsweise in den USA ganzjährig eine stabile, ertragreiche und gabelgroße Spinatproduktion an allen Standorten sicherstellen – ein echter Gewinn für unsere Züchterinnen und Züchter, Verpackungsbetriebe und natürlich die Kundinnen und Kunden.“
Großes Interesse an Zwischenfrüchten
Auch neue Programme und Produkte werden auf dem PopFest sichtbar – und damit direkt in die Köpfe der Besucherinnen und Besucher eingepflanzt. Ein Beispiel ist das Fit4NEXT-Programm von KWS: Mit den Zwischenfrüchten lassen sich Fruchtfolgen bei Spinat und Bohnen gut umsetzen und Böden nährstoffreich vorbereitet halten. Fünf der Mischungen wurden jetzt auf dem PopFest gezeigt, um das Interesse der Gäste zu wecken und ihnen den nachhaltigen Beitrag der Zwischenfrüchte zu demonstrieren.
„Aktuell verkaufen wir bei PopVriend noch keine Zwischenfrüchte“, so René van Meijel. „Aber wir sehen das große Interesse der Besucherinnen und Besucher und den wachsenden Markt für nachhaltige Lösungen – eine gute Idee, um zusammen mit KWS künftig noch mehr Synergien zu nutzen.“ |
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