Forschung

Austauschprogramm

Spannende Einblicke: Von Ronja Zeidlers einjährigem Austausch in den USA profitiert auch das Team in Einbeck.

Von Einbeck nach St. Louis

Zum Austauschüber den Atlantik

Der persönliche Austausch zwischen der Forschung in Einbeck und dem Gateway Research Center in St. Louis läuft wieder an: Ronja Zeidler aus der Zellbiologie verbrachte als Expat ein Jahr in den USA.

Ronja Zeidler ist eine Mitarbeiterin, die unser Motto #makeyourselfgrow aktiv in die Tat umsetzt. Die 24-Jährige begann 2019 bei KWS ihre Ausbildung als agrarwirtschaftlich-technische Assistentin und blieb anschließend direkt im Bereich der Forschung: In der Transformation Pipeline arbeitet sie an der Herstellung transgener Pflanzen, also solchen, die zusätzlich zu ihren natürlichen Genen verschiedene Fremdgene beziehungsweise Transgene eingesetzt bekommen. „Im Grunde sind wir wie eine Servicegruppe für die Herstellung transgener Pflanzen“, erklärt Ronja Zeidler. „Wenn eine Kundin oder ein Kunde gern bestimmte Gene in seinen Pflanzen testen möchte, dann sind wir die Anlaufstelle und setzen das entsprechend im Labor um.“

Ihr damaliger Chef kam dann mit einem interessanten Angebot auf sie zu: ein Jahr in den USA als Austauschperson zwischen St. Louis und Einbeck. „Ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut, dass ich dafür ausgewählt wurde und mein Chef mir das auch zugetraut hat, obwohl ich ja noch nicht lange bei KWS beschäftigt war“, erzählt Ronja Zeidler. Also packte sie ihre Koffer und zog für ein knappes Jahr in die Großstadt im Bundesstaat Missouri mit über 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Im Gateway Research Center (GRC) arbeiten aktuell 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Teams an Forschungsprojekten zu Genome Editing, Insektenresistenzmerkmalen oder Zelltechnologien für die Doppel­haploid- und Hybridproduktion. Ziel ist es, innovative Merkmale und Technologien für unsere Kulturarten zu entwickeln und so die Forschung und Züchtung weiter voranzubringen.

Die Forschung in Einbeck und St. Louis arbeitet an denselben Themen. Deshalb ist ein enger Austausch förderlich.

Einstieg in ein neues Team

Der Austausch zwischen Einbeck und den Teams in den USA ist wichtig, da beide an denselben Themen arbeiten und eng verzahnt zusammenwirken müssen. Wegen der Pandemie lag das Austauschprogramm zunächst auf Eis. Umso mehr freute es Ronja Zeidler, die Kolleginnen und Kollegen vor Ort persönlich kennenzulernen. „Hier stieg ich direkt in ein Team ein, das sich auch gerade erst formiert hatte, das waren ideale Startbedingungen“, erzählt sie. „Auch wenn ich am ersten Tag direkt zu dem großen orangefarbenen Gebäude auf dem Gelände gelaufen bin. Ich war mir sicher, dass das aufgrund der Farbe das KWS Gebäude sein muss – bis sich herausstellte, dass sich das GRC im Gebäude daneben befindet“, so Ronja Zeidler mit einem Schmunzeln.

„Ich kann nur jedem empfehlen, die Gelegenheit für einen Austausch am GRC zu nutzen.“

Ronja Zeidler

Während ihrer Zeit im Mittleren Westen der USA erkundete sie jedoch nicht nur beruflich das GRC-Gebäude – auch Nashville, Indianapolis oder Chicago besuchte Ronja Zeidler mit amerikanischen und deutschen Freundinnen und Freunden. In ihrem Team wurde sie von einem Kollegen angelernt, der anschließend den Bereich wechselte; sie selbst konnte ihr Wissen zum Ende ihres Aufenthalts an ein neues Teammitglied weitergeben – so geht Wissenstransfer.

Hilfreiche Kontakte

Ronja Zeidlers Arbeit in St. Louis hielt neue Aufgaben für sie bereit: Hier arbeitete sie im Team New Cell-based Technologies (NCT) mit dem Ziel, doppelhaploide Pflanzen zu generieren. Dafür testete Ronja Zeidler verschiedene Gene, die in unterschiedlichen Mechanismen ebendiese doppelhaploiden Eigenschaften hervorrufen.

Neben der Tatsache, dass sie vertiefende Kenntnisse in der wissenschaftlichen Arbeit erlangt und neue Herangehensweisen an Forschungsprojekte erlernt hat, schätzt Ronja Zeidler an ihrer Zeit im GRC besonders den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen. Durch viele fachliche und persönliche Gespräche hat sie nicht nur ihr Englisch verbessert, sondern auch Kontakte geknüpft, die ihr jetzt in Einbeck bei der täglichen Arbeit helfen. Denn nach ihrer Rückkehr im August ist sie direkt als neue Teamleiterin der Transformation Pipeline eingestiegen. „Ich kann nur jedem empfehlen, die Gelegenheit für einen Austausch am GRC zu nutzen. Durch meinen Aufenthalt habe ich nicht nur dafür gesorgt, dass der Kontakt zwischen den Teams nach der Pandemie wieder enger wird, sondern auch versucht, dass wir gemeinsam mit den gleichen Standards arbeiten und schneller auf einen Nenner kommen. Das kann ich jetzt in der neuen Position direkt nutzen.“ |

Info

Austauschprogramm

Neben individuellen Entwicklungsmöglichkeiten wie bei Ronja Zeidler existiert noch ein weiteres Austauschprogramm zwischen dem GRC und Einbeck. Jeweils vier Wochen können Mitarbeitende aus der Forschung oder der Verwaltung am jeweiligen Standort verbringen. So können beide Forschungsbereiche noch enger zusammenwachsen und voneinander lernen. Wer auch die Chance wahrnehmen und vor Ort einen Beitrag leisten oder neues Wissen erlernen will, wendet sich für weitere Informationen an: Hinrich Harling (Einbeck, hinrich.harling@kws.com) oder Hongwu Jia (GRC, hongwu.jia@kws.com). |


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